1. Warnstreik am 15.01.2021
Jetzt gemeinsam höhere Löhne durchsetzen!Frankfurt | 13. Januar 2021
ver.di ruft WISAG-Beschäftigte ganztägig zu Arbeitsniederlegung auf. Zum Auftakt sind die Mitarbeiter*innen der WISAG Verkehrsservice in Frankfurt vom 14.01.2021 Schichtbeginn 22:00 bis 16.01.2021 01:00 Schichtende sowie die Mitarbeiter*innen im Prüfdienst VGF Frankfurt der WISAG Sicherheit und Service Hessen am 15.01.2021 von 0:00 bis 24:00 zu einem Warnstreik aufgerufen.
Die Gewerkschaft ver.di fordert für die rund 20.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wach- und Sicherheitsgewerbe Hessen eine Lohnerhöhung von 1,50 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von einem Jahr. Das Arbeitgeberangebot betrug 1,6 Prozent im ersten und 2,3 Prozent im zweiten Jahr. Dies entspräche für die Masse der Beschäftigten in Hessen einer Lohnsteigerung von 42 Cent pro Stunde in zwei Jahren. Auch nach drei Verhandlungsrunden waren die Arbeitgeber nicht bereit, den Beschäftigten deutlich entgegenzukommen und bleiben bei ihrer Blockadehaltung.
Die Beschäftigten in der Sicherheitswirtschaft sind in der Corona Pandemie tagtäglich an vorderster Front im Einsatz. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie das Einhalten der Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr überwachen.
„Die Kolleginnen und Kollegen im Sicherheitsgewerbe sind auch ohne Corona tagtäglich Gefahren ausgesetzt. Durch die Pandemie wurde dies noch einmal gesteigert. Das Angebot der Arbeitgeber lässt hierzu jegliche Wertschätzung in Form einer angemessenen Lohnerhöhung vermissen“, erklärte Mathias Venema, ver.di-Verhandlungsführer.
Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen befindet sich die Sicherheitswirtschaft in Hessen in keiner schlechten wirtschaftlichen Lage. Teilweise haben sich sogar neue Geschäftsfelder aufgetan.
Das Lohnniveau in der Sicherheitswirtschaft befindet sich jedoch immer noch im Niedriglohnbereich. Guido Jurock, Gewerkschaftssekretär für die Wach- und Sicherheitsbranche: „Beschäftigte in der Sicherheitswirtschaft können meist selbst nach 45 Jahren Arbeit im Alter nur mit einer Armutsrente im Bereich der Grundsicherung rechnen. Auch aus diesem Grund müssen die Löhne deutlich steigen.“
Ein neuer Verhandlungstermin wurde noch nicht vereinbart. „Wir erwarten ein verbessertes Angebot der Arbeitgeber und sind weiterhin zu Verhandlungen bereit“, erklärten die ver.di-Vertreter abschließend.
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